Zusammenfassung des Arbeitspakets 5
Im Rahmen des ENLARGE-Projekts arbeitet EECC Innovation Labs intensiv an Arbeitspaket 5 (AP5) „Digitaler Produktpass (DPP)“, um Transparenz und Nachverfolgbarkeit entlang der Batterie-Lieferketten nachhaltig zu verbessern. Ziel ist die Entwicklung eines Battery Product Passports (BPP), der kommende regulatorische Anforderungen abbildet und sämtliche Prozessschritte – vom Einzelteil bis zur fertigen Batterie – durchgängig und digital dokumentiert.
Gemeinsam mit dem Use-Case Traceability wurden die für den Battery Passport relevanten Parameter systematisch erhoben: Welche Informationen liegen vor und aus welchen Prozessen stammen sie? Auf welcher Produktionsstufe (etwa auf Zellebene) werden sie erfasst? Wie werden diese Daten dokumentiert und weitergegeben? Auf dieser Basis werden produktspezifische Eigenschaften strukturiert erfasst und digital übermittelt. Zur Sammlung aller produktspezifischen Ereignisse entlang der Produktionskette wurde eine entsprechende Datenbank bereitgestellt und eine EPCAT‑2.0‑Umgebung gemäß der vereinbarten Systemarchitektur aufgesetzt.
Parallel entsteht eine prototypische DPP-Lösung entlang der Referenzarchitektur aus AP3. Ein kontinuierliches Benchmarking vergleicht den Prototyp mit dem Status quo sowie den Anforderungen künftiger Gesetzgebung, um Konformität und Praxistauglichkeit sicherzustellen. Technologische Grundlage ist der etablierte Standard GS1 EPCIS 2.0.
Auf Architekturseite unterstützt EPCAT 2.0 die performante Verarbeitung und Analyse umfangreicher Produktions-Daten in hoher Qualität. Die Integration in bestehende Systeme ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Produktionsprozesse und verbessert die operative Steuerung. Die Bereitstellung dieser Komponenten erfolgte im Juni 2025.

Die nächsten Schritte umfassen die Pilotintegration des DPP in reale Produktionsumgebungen im laufenden Jahr, die EPCIS-Anbindung an Arbeitspaket 4 sowie die gemeinsame Bearbeitung architekturübergreifender IT-Themen wie Attributlisten und Datenformate. Ergänzend finden weitere Workshops zur Optimierung der Schnittstellen und digitalen Prozesse statt; das Benchmarking wird in enger Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 7 (AP7) fortgeführt.
Aktuell bestehen Herausforderungen in der Harmonisierung unterschiedlich strukturierter Datenquellen entlang der Wertschöpfungskette, der Standardisierung von Attributen und Formaten unter Berücksichtigung kommender Regulatorik sowie in der IT-seitigen Integration projektübergreifender Architekturen. Mit den beschriebenen Maßnahmen wird die Grundlage für einen zukunftsfähigen, interoperablen Battery Product Passport gelegt, der Transparenz schafft und regulatorische Anforderungen effizient erfüllt.